Von Marlene Göldner 10.1 Der GeWi-Ausflug am 12.01.2022 führte uns nach Berlin zum Tränenpalast und im Anschluss ins DDR- Museum. ImTränenpalast, der ehemaligen Ausreisehalle zwischen der Staatsgrenze von Ost-Berlin nach West-Berlin, erhieltenwir eine sehr spannende Führung. Den Namen „Tränenpalast“ erhielt die Ausreisehalle, da hier beimAbschiednehmen von Familienmitgliedern die Menschen oft und viel weinten. Am meisten, beindruckte mich die Architektur des Gebäudes. Es hat ein schräges Dach, dass Richtung Osten höher wurde. Hier legte der Architekt,Horst Lüderitz den Fokus darauf, die Seite Richtung Ost-Berlin besonders hell und strahlend erscheinen zulassen. Dazu nutze er u.a. große Fensterfronten. Dem gegenüber konzipierte er die Seite Richtung Westentrostlos, kleiner werdend und dunkel bzw. ohne Fenster. Die Wirkung des Raumes zur damaligen Zeit konnteich gut nachempfinden. Neu und besonders spannend, war der Fakt, dass die Aus- und Einreisekontrolle auch anhand der „ Ohren“ erfolgte. Denn wie uns die Museumsführerin erklärte, hat jeder Mensch ein individuellesund einzigartiges Ohr. Außerdem lernten wir, mit welchem Trick die DDR (Deutsche Demokratische Republik),in der die Baumaterialien knapp waren, trotzdem die erforderlichen Baumaterialen für den Mauerbauheranschafften. Und zwar sagten sie der BRD (Bundesrepublik Deutschland), dass sie für geplanteWohnungsbau Projekte sehr viele Baumaterialien, wie zum Beispiel Stacheldraht, benötigen. So erwarben sie unterfalsch angegeben Bedingungen die Materialen für den Mauerbau. Insgesamt hat der Besuch im Tränenpalast inBerlin noch lange in mir nachgewirkt. Ich bin froh, dass ich in dieser Zeit nicht gelebt habe und mich innerhalb von Berlin frei bewegen kann. Im Anschluss liefen wir zum DDR-Museum. Hier haben wir ohne Führung, das Museum erkundet. Als Dreier-Gruppe,bearbeiteten wir ein Quizblatt, welches für uns einen guten Leitfaden für den Museumsbesuch darstellte.Besonders gefallen hat mir hier, dass man durch einen Fahrstuhl in die DDR-Welt bzw. eine DDR-typischeWohnung eintauchen konnte. Das war für mich wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. In demKinderzimmer entdeckte ich sogar das Kinderbuch: „ Alfons Zitterbacke“, welches mir meine Eltern frühervorgelesen hatten und mir dazu immer erzählten, dass sie das in ihrer DDR-Kindheit schon vorgelesen bekamen. Inder Küche war es zum Beispiel möglich, sich an einem Automaten, Rezepte aus DDR-Zeiten auszudrucken. Einesder Rezepte, die ich mir dort mitnahm, „Polnische Knödel“, habe ich bereits nachgekocht. Außerdem hat mir derausgestellte Trabant mit der Fahrsimulation viel Spaß gemacht. Das rundete das Eintauchen in die DDR-Welt sehrgut ab. Bisher kannte ich nur lustige Erzählungen über den Trabant, habe aber jedoch noch nie zuvor selber ineinem drinnen gesessen. Dieser Exkursionstag hat mir nicht nur sehr gefallen, sondern mir auch nochmal vieles verbildlicht, sodass ich mirdie Erzählungen zu den DDR-Zeiten von meinen Eltern und vor allem meinem Opa nun besser vorstellen kann. Inmeinen nächsten Gesprächen mit meinem Opa, werde ich ihn fragen, wie für ihn die Ausreise nach West-Berlin zuseiner Schwester durch den Tränenpalast empfunden wurde. Ich kann jedem weiterempfehlen die beiden Museen zubesuchen, weil beide ihre Inhalte spannend und interessant aufbereitet haben. Ein Besuch in den beidenMuseen bleibt definitiv hängen und eröffnet viele weitere Gespräche mit der Familie.
25. Januar 2022