Agenten des Rechtsstaats

Unter dem Titel „Agenten des Rechtsstaats“ wurden die PB-Kurse der Jahrgänge 11 und 12 mit intensiv mit den Themen Recht und Gerechtigkeit in Kontakt gebracht. Themen wie die Pressefreiheit, der Unrechtsstaat in der DDR und unser heutiges Rechtssystem standen auf dem Programm, begleitet von spannenden Gästen:

Ein Journalist der Deutschen Welle berichtete über die Freiheit der Presse und die Aufgabe des Journalismus in verschiedenen Ländern.
Ein Zeitzeuge berichtete, wie er in der DDR auf Schritt und Tritt verfolgt, beobachtet und schließlich ohne jeden Beweis aus nebulösen Gründen inhaftiert wurde.
Schließlich berichtete der stellv. Präsident des Landesverfassungsgerichtes Brandenburg von seiner Arbeit als Straf- und Verfassungsrichter und stand für die vielen Fragen Rede und Antwort. Eine gelungener Projekttag!

Reflexionen unserer Schüler:innen

Ich habe aus dem Projekttag mitgenommen, dass es wichtig ist (wichtiger als ich vorher dachte) den Rechtstaat zu schätzen und zu schützen. Insbesondere das Zeitzeugen Gespräch hat das verdeutlich. Die Lebensgeschichte und die einschneidenden Ereignisse in seinem Leben, wie z.b. seine Verhaftung, seine Verurteilung und auch der gesamte Prozess unterstreichen, wie es ist wenn der Rechtsstaat nicht funktioniert. Um so wichtiger ist es das wir, also unsere Generation aber auch nachfolgende Generationen, auf die Rechtsstaatlichkeit aufpassen. Verstehen wie sie funktioniert, damit sie weiterhin bestehen kann und unsere Freiheit(-en) geben ist(/sind).
Des Weiteren haben wir auch viel über Medien Nutzung in Abhängigkeit zu fake news gesprochen. Auch wenn jedem beswusst seinen sollte, dass es sehr wichtig ist seriöse Quellen zu nutzen und diese immer wieder zu prüfen, ist es sehr interessant auch mal mit einem (freien) Journalisten darüber zu sprechen. Er hat uns nochmal erklärt wie man herraus finden kann ob und inwiefern eine Quelle glaubwürdig ist. Dabei sind wir auch auf das Thema journalistische Standards zu sprechen gekommen. Der wichtigste Standard ist „Transparenz“. 
Insgesamt denke ich das der Projekttag sehr informativ und interessant war, es sind viele Fragen aufgekommen, die zum Teil auch beantwortet wurden (u.a auch bei dem Gespräch/ der Fragerunde mit dem Richter und dem Zeitzeuge). Auch für nachfolgende Klassen könnte das ein tolles Projekt sein.
Anna, 12. Klasse

Mein erster Eindruck war die knallharte Realität, die der Zeitzeuge uns mitteilte. In einem Regime zu leben, in dem man immer auf der Hut sein muss, was man sagt und wem man es sagt, ist in unserer Zeit unvorstellbar. Mein zweiter Eindruck war die obsessive kontrollierte Überwachung der Stasi über diejenigen Bürger, die nicht mit dem Staat oder der Politik zurecht kamen oder sie nicht befürworteten. Der Zeitzeuge zeigte uns Überwachungsmaterial über ihn, die über 20 Jahre bevor er überhaupt wusste, dass er überwacht wird. Daran habe ich erst gemerkt, wie großspurig die Überwachung über die Bürger durch die SED erst gefahren wurde. Ich meine, wer will denn in einem Staat leben, in dem es Gesetze zum Schutz von einem Selbst gibt, man sich aber nicht auf diese Berufen bezieht bzw. überhaupt keine Chance hat, irgendwie juristisch gegen Richterliche Entscheidungen entgegenzuwirken. Seine Message uns vorzustellen, wie es zu Leben in seiner alten Realität ist und wertzuschätzen, dass wir so ein gutes Rechtssystem haben, habe ich mir auch verinnerlicht. Letztlich muss ich zugeben, dass mir die Meinung der Experten aus den Videos ziemlich scheißegal war und deshalb wirklich nur dem Zeitzeugen, Richter und Journalisten Gehör geschenkt habe. Der Journalist hat mich auch auf Gedanken gebracht. Wie und mit welcher Quelle ich Nachrichten konsumiere und wie ich mich vergewissern kann, ob diese auch keine Fake News sind.

Niklas, 12. Klasse

Mir hat gefallen, dass sehr aufgeklärte Experten zu jedem Themenbereich, der besprochen wurde anwesend waren und sich die Mühe machten, persönlich ans HAG zu kommen und unsere Fragen zu beantworten.
Am besten hat mir das Gespräch mit dem Zeitzeugen zum Thema “Leben in der DDR/Gegen das DDR-System” gefallen. Er hat mir eine neue Perspektive zum DDR-Staat gezeigt, die ich nun sehr gut nachvollziehen kann. Ich habe großen Respekt vor seinem Mut, sich trotz der Gefahren, die ihm begegnet sind, gegen das System auszuspechen und andere Menschen auch davon zu überzeugen. Der amerikanische Experte, der sich sehr gut im Thema Recht auskannte, hat alle Fragen und komplizierte Rechtsfragen gut beantwortet. Mir hat zudem gefallen, dass er auch seine eigene Meinung zu den Fragen/Disskussionspunkten eingebracht hat, und nicht jeder vorgegebenen Richtlinie zugestimmt hat. Solche Gespräche fördern die eigene Meinungsbildung dadurch, dass man selbst etwas länger darüber nachdenkt, wie man zu einem Thema steht. Der Rechtsanwalt, der im letzten Teil des Workshops einen Beitrag zu seiner Arbeit präsentierte, trat sehr freundlich und aufgeschlossen auf. Die Einblicke in sein Arbeitsleben und einzelne Fallbeispiele in seinem Job waren sehr interessant, man hat sehr gerne zugehört.
Der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen kann, sind die Pausenzeiten, die uns gegeben wurden. Da unsere Mittagspause 15 Minuten lang war, hatte man zu wenig Zeit, in Ruhe zu essen und neue Energie zu tanken. Das hat sich im Endeffekt auf die Aufmerksamkeitsspanne und Unruhe im Raum ausgewirkt.

Laurenz, 12. Klasse
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